Vermutlich wird Dein Pferd mit einer Veranlagung Allergien zu entwickeln geboren. Eine spezifische Allergie entwickelt sich allerdings erst nach mindestens einem, oder mehreren Kontakten mit einem entsprechenden Auslöser, wie z.B. den Stichen der Kriebelmücke. Wie lange das dauert, ist unterschiedlich und manche erleben „Ihre Allergie“ auch garnicht, andere hingegen trifft es schon recht früh. Erfahrungsgemäß tritt das Sommerekzem frühestens im 2. Lebensjahr eines Pferdes auf, d.h. das Pferd fängt an Symptome zu zeigen. Durch die Freisetzung von Entzündungsmediatoren und Gewebshormonen, wie Histamin, kommt es zu folgenden Zellvorgängen um das Allergen abzuwehren:
- Deutlich ausgeprägter Juckreiz, besonders im Bereich der Stichstellen, veranlassen den Verursacher abzuwehren
- Die Gefäße erweitern sich, die Durchblutung nimmt zu,…
- Es kommt zu Schwellung, Erwärmung und einer beginnenden Entzündung, was durch zusätzlich Kratzen verstärkt wird
- Die Gefäße und das betroffene Gewebe werden durchlässiger, was zu nässenden Stellen führen kann.
- Das Kratzen verstärkt den auslösenden Juckreiz
Anders als in den Wintermonaten, wo ein kurzes Kratzen einen Juckreiz schnell beendet, wird bei einer Allergie das auslösende Juckreizgefühl durch Kratzen noch verstärkt! So fällt es Deinem Sommerekzemer in den Sommermonaten entsprechend schwer mit dem Kratzen aufhören. Glatte Kratzgelegenheiten sind weniger effektiv, verstärken aber weniger den Juckreiz. Raue, kantige Kratzgelegenheiten sind effektiver, aber es kommt viel schneller zu kleineren und größeren Hautverletzungen. Die bieten noch mehr Keimen Eintritt in die beeinrächtigte Haut und es kann zu weitreichenderen Entzündungen/Schmerzen führen. Schmerz löst den Juckreiz ab.
Daher Kratzgelegenheiten entschärfen, glätten, oder auszäunen um den Teufelskreis Juckreiz --> Kratzen --> mehr Juckreiz --> mehr Kratzen nicht zu begünstigen. Und wenn Du nicht möchtest, dass sich Dein Ekzemer kratzt, dann solltest Du es auch nicht tun ;-)!